Subjektive Gesundheitliche Beeinträchtigung Und Assoziierende Faktoren in Der Hitzeperiode Des Sommers 2022 – Ein Online-Survey

Zusammenfassung Hintergrund Hitzeperioden können das Wohlbefinden mindern und sind mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Die individuellen Maßnahmen zum Hitzeschutz sind oft unzureichend, wobei die Wahrnehmung des eigenen Risikos eine wichtige Rolle spielt. Aufgrund unterschiedlicher Betroffenheit ist davon auszugehen, dass die Wahrnehmung sich zwischen Bevölkerungsgruppen unterscheidet. Vermutlich ist auch die Aufmerksamkeit für Symptome höher, wenn sich Personen mit dem Thema Hitze beschäftigen und darüber informieren. Daher untersucht diese Studie die subjektive gesundheitliche Beeinträchtigung während der Hitzeperiode des Jahres 2022, den Zusammenhang mit soziodemographischen und ökonomischen Faktoren sowie der empfundenen Hitzebelastung und der individuellen Auseinandersetzung mit dem Thema. Methode Online-Erhebung einer bevölkerungsbasierten Stichprobe aus fünf Bundesländern. Multivariable Regressionsanalysen zum Zusammenhang zwischen subjektiver gesundheitlicher Beeinträchtigung durch Hitze und möglichen Risikoindikatoren. Ergebnisse Von 3111 angeschriebenen Personen, gab es 1522 Rückmeldungen, von denen 649 (20,9%) in die Auswertung eingingen, da sie im Sommer 2022 in ihrer Wohnregion von Hitze betroffen waren. Die subjektive gesundheitliche Beeinträchtigung lag im Mittel bei 9,29 (SD 5,25) von 29 möglichen Punkten. Höheres Alter war mit einer geringeren subjektiven Beeinträchtigung assoziiert; -1,36 Punkte (95%-KI: -4,10; 1,38) in der Gruppe der ab 80-Jährigen im Vergleich mit der Referenzgruppe der 60 bis 69-Jährigen. Eine hohe Beeinträchtigung gaben Frauen und Personen mit geringem Bildungsgrad an. Eine niedrige Beeinträchtigung war mit hoher empfundener Informiertheit assoziiert. Schlussfolgerung Interventionen zur Reduzierung von hitzebedingten Gesundheitsproblemen sollten einen erweiterten Personenkreis, insbesondere junge Menschen, Frauen, Menschen mit geringer Bildung und Berufstätige, adressieren.