Vaskulitiden

Für die heterogene Erkrankungsgruppe der Vaskulitiden wurde 2012 im Rahmen der Chapel Hill Consensus Conference (CHCC) die 1994 geschaffene Einteilung überarbeitet und erweitert mit dem Ziel der Vereinheitlichung der Nomenklatur. Evidenzbasierte validierte Kriterien zur primären Diagnose der Vaskulitiden existieren derzeit nicht. In der Gefäßchirurgie stellen vor allem die Vaskulitiden mit Befall der großen und mittelgroßen Gefäße wichtige Differenzialdiagnosen dar. Die Riesenzellarteriitis ist mit dem oft gleichzeitig auftretenden Befall extrakranieller Arterien eine der wichtigsten Differenzialdiagnosen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) mit altersabhängig steigender Prävalenz. Bei gastrointestinaler, renaler und koronarer Makroangiopathie ist bei Patienten in mittlerem Lebensalter das Vorliegen der seltenen Polyarteriitis nodosa in Erwägung zu ziehen. An die eng mit Nikotinkonsum assoziierte und oft mit oberflächlichen Thrombophlebitiden einhergehende Thrombangiitis obliterans ist als „Sonderform“ der infrapoplitealen pAVK bei jüngeren Patienten zu denken.