AIDS – Opportunistische Infektionen Und HIV-assoziierte Maligne Erkrankungen Eine Auswertung Von 58 Sektionsfällen Aus Einem Zeitraum Von Zehn Jahren

Zusammenfassung Patienten und Methoden: 58 Sektionsfälle der in einem Zeitraum von zehn Jahren (1.1.1988 bis 31.12.1997) verstorbenen und am Institut für Pathologie des Klinikums Nürnberg obduzierten HIV-infizierten Patienten wurden ausgewertet. Ergebnisse: Das Geschlechtsverhältnis Männer : Frauen belief sich auf 2,1 : 1. Der Altersdurchschnitt lag bei 40,5 Jahren. Zum Zeitpunkt des Todes gehörte die Mehrzahl der Patienten einem fortgeschrittenen Lymphadenopathiestadium an. An HIV-assoziierten malignen Erkrankungen ließen sich in gleicher Häufigkeit (jeweils 6/58; 10,3%) ein Non-Hodgkin-Lymphom und ein Kaposi-Sarkom diagnostizieren. Eine HIV-Enzephalopathie bestand bei 12/58 Patienten (20,7%). HIV-assoziierte myelodysplastische Veränderungen fanden sich in 28/58 Fällen (48,3%). Opportunistische Infektionen (Pheumocystis carinii, Zytomegalie, Toxoplasmose, atypische Mykobakteriose) wiesen insgesamt 28/58 (48,3%) Patienten auf. Eine Mykose war in 9/58 Fällen (15,5%) gegeben. In 4/58 (6,9%) bestand eine Tuberkulose. Eine Leberzirrhose ließ sich bei 8/58 Patienten (13,8%) diagnostizieren. 24/58 Patienten (41,1%) starben in der respiratorischen Insuffizienz. Schlußfolgerung: Beim erworbenen Immundefektsyndrom sind zahlreiche morphologische Befunde zu erheben, die hohe diagnostische und somit therapeutische Relevanz besitzen.