Funktionelle MRT (fmrt) Vs. 18F-Bombesin PET/CT: Welche Bildgebung Ermöglicht Eine Zielgenauere Biopsie Des Prostatakarzinoms Und Eine Exaktere Definition Intraprostatischer Subvolumina Für Eine IMRT?

Ziele: Evaluation, ob die präinterventionelle T1-gewichtete dynamische MRT (T1w DCE-MRI) bzw. die 1H-Spektroskopie (CSI) eine zielgenaue Biopsie bzw. Detektion eines Prostatakarzinoms (PCA) und die Definition intraprostatischer Subvolumina für eine Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) ermöglicht. Ferner, ob die fMRT Bombesin-positive Areale mit ausreichender Sensitivität und Spezifität detektieren kann, Areale, die bei ausreichender GRP-Rezeptordichte mittels 18F-Bombesin PET/CT visualisiert werden. Methode: In einer prospektiven Studie (ab Juni 2006) wurden bislang 55 Patienten (patholog. PSA, vorherige neg. TRUS-Biopsie) eingeschlossen. Mittleres Alter 69a, PSA-Mittel 10.8ng/ml, PSA-Median 8.9ng/ml. Standardisierte Biopsie einer in 20 Sektoren aufgeteilten Prostata. T1w DCE-MRI mit Gd-DTPA am 1.5 Tesla Scanner (Siemens). Erstellung parametrischer farbcodierter Mappen an einer Workstation (CAD-Sciences) gefolgt von einer Bildfusion mit T2w Bildern zwecks morphologischer Tumorlokalisation. Volumetrische Bestimmung der Prostata und malignom-suspekter Areale an der CAD-Sciences-Workstation bzw. nach Import im Bestrahlungsrechner. Analog werden nach 1H MRS farbcodierte Metabolitenkarten des Cholinsignals erstellt und fusioniert. Volumetrische Bestimmung der Karzinomareale am Prostatektomiepräparat (ab 10/2006) bei einer Schichtdicke von 3mm mittels kaltem Bombesin und AK gegen basales Cytokeratin (CK34bE1.2). Volumetrische Korrelation mittels Friedman-Test, Wilcoxon-Test. Ergebnis: MR-Volumen des PCA: Mittel 6.4ml, Median 3.8ml, Spannbreite 0.7ml-22ml. Bei einem PSA>5ng/ml liegen bislang alle positiven Stanzen in Arealen eines erhöhten Wash-in/Wash-out. Falsch positive Befunde bei Prostatitis, adenomatöser Hyperplasie, falsch negative Befunde bei Zeitspanne <3 Monate zwischen Biopsie und MR-Untersuchung. Die differenzierte Auswertung von bislang zwei Prostatektomiepräparaten zeigt eine gute Korrelation der T1w DCE-MRI mit der Immunhistochemie hinsichtlich Lokalisation und Volumen. Schlussfolgerung: Die funktionelle MRT ist hilfreich für eine zielgenaue Prostatabiopsie. Sollte zukünftig eine läsions-orientierte Biopsie gegenüber einer standardisierten Biopsie bevorzugt werden, müssen die ESTRO-Guidelines (2006) für die Bestrahlungsplanung des PCA überarbeitet werden. An einer ausreichend großen Anzahl von Prostatektomiepräparaten kann beurteilt werden, ob die fMRT für eine IMRT (dose painting) geeignet ist und ob die fMRT einer 18F-Bombesin PET/CT in der Detektion eines PCA überlegen sein kann.