Amputation und Exartikulation der Kleinzehen

Zusammenfassung Operationsziel Amputationen und Exartikulationen der Zehen können aus den verschiedensten Gründen notwendig werden. Ziel ist es, geschädigtes Gewebe (z. B. Nekrosen) zu entfernen oder Infekte zu sanieren, bevor sich der jeweilige Prozess auf den Mittelfuß ausbreitet. Indikationen Verletzungen, Infektionen, Tumore oder Deformitäten, die einen Zehenerhalt nicht zulassen. Kontraindikationen Erkrankungen, die sich durch eine alleinige Amputation der Zehe nicht behandeln lassen. Die „Salamitaktik“ ist v. a. bei der progredienten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit kontraindiziert. Operationstechnik Die Zehenamputation wird entweder als Grenzzonenamputation im Endgelenk oder als Exartikulation der Zehe durchgeführt. Weiterbehandlung Vorübergehend Verbandschuh. Eine langfristige schuhtechnische Versorgung allein aufgrund der Amputation einer Zehe ist nur in Ausnahmefällen notwendig, allerdings müssen begleitende Veränderungen des Fußes beachtet werden. Bei der Amputation mehrerer Zehen werden Spacer/Epithesen eingesetzt, um die Deviation verbliebener Zehen zu vermeiden. Ergebnisse Die Amputationen der Kleinzehen stellt eine häufige und einfache Operation dar. Dennoch ist aufgrund des Patientenkollektivs die Komplikationsrate hoch. Bei aller Einfachheit der operativen Technik gibt es daher einige Prinzipien zu beachten.